Lin-Shen
Shen
Herkunft
Die Shen sind ein Volk in den Ostlanden, welches von ihnen ‘‘Shenlao‘‘ genannt wird. Sie entwickelte sich unabhängig von den Menschenvölkern im Westen, wann und warum sich ihr Volk in die Ostlande abgesetzt hat, ist nicht bekannt. In ihrem Aussehen unterscheiden sich von den anderen Menschenvölkern durch ihre mandelförmigen Augen, und ihre geringen Körpergröße.
Geschichte
Die Geschichte der Shen wird in 3 große vorzeitliche Epochen und in die neuere Geschichte unterteilt. Da die Shen vermutlich eines der ersten Völker waren, die eine Schrift entwickelten, sind bis heute Aufzeichnungen aus allen Epochen vorhanden. Die Zeitangaben wurden von der Zeitrechnung der Shen (Jahr 0 = Einführung der Schrift durch Kaiser A-Min), in die altburger Zeitrechnung übertragen.
Ära des Drachen (-1200aZ bis -800aZ)
In der Ära des Drachen kam es zur Vereinigung der bis dahin Nomadisch Lebenden Stämme der Shen. A-Min Lin Han, der in vielen Mythen und Märchen als der Drachenmeister bezeichnet wird, war der Anführer (auch Thark genannt, war bis zum Beginn des Shen-Kaiserreichs die Bezeichnung für einen Stammeshäuptling) des Irjan-Clans. A-Min Lin Han rief eine Versammlung der 7 wichtigsten Stämme ein, bei der er sich selbst zum Kaiser erklärte, mit der Begründung, dass sie alle zum selben Stamm gehören, nicht zu verschiedenen. Die restlichen Anführer hatten Respekt vor seinem Mut und seinem Bestreben die Shen zu vereinen. Nur wenige wehrten sich gegen seine Herrschaftsübernahme, da sie den Verlust ihrer eigenen Macht fürchteten. Schließlich wurde darüber abgestimmt, wobei 5 Häuptlinge dafür und nur 2 dagegen Stimmten. Anstatt sie aber hinrichten zu lassen äußerte Lin Han den Plan, die 7 Häuptlinge zu seinen ständigen Beratern zu machen. Die beiden kritischen Häuptlinge gaben schließlich ihre Zustimmung, womit sich zum ersten Mal in der Geschichte der Shen alle Stämme einig waren. Von nun an war A-Min Lin Han Kaiser des Shen-Reiches und er legte fest, dass s seine Nachkommen, unabhängig von ihrem Geschlecht, Kaiser sein sollen und die Nachkommen der 7 Tharks ihre Berater. Da die Stämme nun geeint waren, wurden sie sesshaft und der Kaiser gründete die goldene Stadt Ho Xan an dem Berg Miang, wo er seinen Ewigen Palast erbauen ließ, der auf der Kuppe des Berges steht. In seinem Bestreben, ein Reich für die Ewigkeit zu Begründen, erschufen er und seine 7 Berater die Shen-Schrift. Es wird erzählt Lin-Han selbst hätte die ersten Aufzeichnungen über die Gründung des Reiches verewigt, die Schriftstücke gelten allerdings als Verschollen. Die Ära des Drachen war eine Zeit des Friedens und des Wohlstands, die Nachkommen A-Mins regierten gerecht und wurden vom Volk geliebt. Als um -1800 der letzte Nachfahre A-Min Ling Hans Ping-Mun Ling Han auf ungeklärte Weise kurz vor seiner Hochzeit ums Leben kam und keine Nachfahren hinterließ, setzte sich der erste Berater des Kaisers Langin Pin Manari durch und ergriff die Macht. Mit diesem Umschwung kamen düsterere Tage auf die Shen zu.
Ära der Schlange (-800aZ – -442aZ)
Als Langin Pin Manari die Macht ergriff, wendete sich das Glück der bis dahin in Frieden und Wohlstand lebenden Bevölkerung. In der ersten Epoche waren der Handel geregelt gewesen, die Steuern vernünftig und die Bauern wurden für ihre Arbeit auf den Feldern vom Kaiser Unterstützt, sollte die Ernte einmal schlecht gewesen sein. Mit der Machtergreifung der Manari Dynastie jedoch fielen die Bauern, ohne Grund in Ungnade. Der Kaiser führte ein neues System ein, die Manari-Hierarchie. Er Teilte die Berufe in angesehene und weniger angesehene Berufe auf, und das ohne jegliche Rationalität. So erhob er beispielsweise die Handwerker zur höchsten Berufsklasse, danach kamen die Bauern und als niedrigste Klasse legte er die Händler fest. Außerdem führte er die Erblichkeit des Berufes ein, in dessen Folge ein Nachkomme immer denselben Beruf ergreifen müsse wie sein Vater und eine Frau immer die Gehilfin ihres Gatten sein müsse. Weiters erklärte er, die Stände müssen in kompletter Abhängigkeit voneinander Leben, und sprach der ersten Berufsklasse die komplette Befehlsgewalt über die Zweite zu, und der zweiten die Befehlsgewalt über die Dritte. Das Abgabensystem der 3. Klasse war eine Farce. Sie mussten 30% ihrer Einnahmen an die Bauern abgeben, 30% an die Handwerker und noch 30% an den Kaiser, so dass ihnen Effektiv nur 10% von ihren Einnahmen blieb. Die Händler setzten daraufhin die Preise so hoch an, dass der selbst Kaiser die Preise fixieren musste, das die Händler an den Rand des Hungertods trieb. Schließlich, nach dringlichem Protest der Berater, setzte der Kaiser die Abgaben auf 10% an Bauern und Handwerker und 20% an den Kaiser Herunter, so dass den Händlern noch 60% ihrer Einnahmen blieben. Die Manari-Hierarchie war geprägt von ebendieser Ineffizienz. Es wird Vermutet, dass der Verstand des Kaisers durch Inzest beeinträchtigt war und er darum eigentlich dem Wahnsinn verfallen war. Seine Nachkommen hielten die Manari-Hierarchie noch 2 Jahrhunderte nach seinem Tod aufrecht, veränderten und modifizierten sie jedoch immer wieder, so dass sich etwa um das Jahr -600aZ die Stände aufgelösten und sich aus dem bevorzugten ersten Stand der hohe Adel und aus dem zweiten Stand der niedrige Adel entwickelten. Die Einteilung nach Berufen war verschwunden. An die Stelle des letzten Standes trat die Unterschicht, die auch Shin-Kyl (=Die Niedrigsten) genannt wurden und oft bei den Adeligen als Sklaven vorzufinden waren. Den Shin-Kyl war es nicht erlaubt einen Beruf auszuüben, so dass das Sklavendasein oft ihre einzige Chance war, überhaupt zu überleben. Die Adeligen, die Ländereien vom Kaiser zugesprochen bekommen hatten, führen Kriege gegeneinander, um ihren Besitz zu vergrößern. Die Kaiser ließen dies ohne Einspruch geschehen. Es hatte sogar den Eindruck, als wären sie Amüsiert von den Streitigkeiten ihrer untergebenen. Der Kaiser allerdings war stets unantastbar. Im Jahr -442aZ endete Schließlich die Herrschaft der Manari-Dynastie und ein neues Herrschergeschlecht unter Ing-Lo Thangzweergriff die Macht.
Goldene Ära (-442aZ bis -24aZ)
Mit der Machtergreifung Ing-Lo Thangzwes änderte sich abermals vieles im Shen-Reich. Thangzwe war Anhänger des Tzuismus und sah die Dualität (die im Tzuismus als oberste Schönheit verehrt wird), im Reich durch Kaiser und Volk, die 2 ständigen Gegenpole, gegeben. Er setzte sich seit langer Zeit als erster Kaiser wieder uneingeschränkt durch. Er beendete die Kriege der Adeligen, indem er ihnen die Ländereien absprach und ihre vielen kleinen Armeen zu einer großen zusammenfasste, und sie in den Dienst des Reiches stellte. Außerdem befreite er die Shin-Kyl und sprach ihnen das Recht zu, einen Beruf auszuüben. Er reformierte außerdem den Kaiserlichen Regierungsapparat indem er seine Berater absetzte und durch 100 vom Volk gewählte Vertreter des Volkes (Hanjan) ersetzte. Dadurch wollte er seine Staatsform verwirklichen, denn die Hanjan sollten seine Vorschläge kritisieren, und er würde ihre Vorschläge in Erwägung ziehen. Für die Hanjan ließ er einen Palast in Ho Xan erbauen. Diese letzte große vorzeitliche Epoche der Shen zeichnete sich vor allem durch die Errichtung gigantischer Monumente aus. So wurden der große Palast in Li Wong, die Gärten von Muchuan und die Tempel von Hang-Di in dieser letzten Epoche erbaut. Die Nachkommen Kaiser Thangzwes waren, wie er, bedacht auf Frieden. Die Ära des Hundes endete mit dem ersten Kontakt zu den Völkern im Westen.
Neuere Geschichte (~150 vM – Heute)
Nachdem die Ära des Hundes geendet hatte drangen immer mehr Itaranische und Acheische Händler über enge Gebirgspfade nach Li Xian vor. Die Handelsrouten wurden ausgebaut und die Pflanzen und Kräuter aus Shenlao wurden zu hohen Preisen an die Oberschicht der im Westen lebenden Völker verkauft. Dieser Handel mit dem Westen sorgte vor allem in den unteren Bevölkerungsschichten für eine Steigerung des Lebensstandards.
Tzuismus
Diese Lehre geht zurück auf einen Sagenumwobenen Mann namens Hongma Tzu, der zu einer unbestimmten Zeit in der Ära des Drachen gelebt hatte. Nach ihm wird seine Lehre Tzuismus genannt.
Philosophie
Der Tzuismus zielt vor allem auf das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist ab. Die Vereinigung der Gegensätze zu einem gemeinsamen Sein. Die Tzuisten glauben, dass jeder Mensch, jedes Ding, ja sogar jeder Begriff erst mit seinem Gegenteil zu seiner Vollendung gelangt. Nach den Tzuisten ist es immer das Paar, welches die Gesamtheit ergibt: Gut und Böse, Mann und Frau, Freud und Leid, Freund und Feind. Sie sagen, würde es die Gegensätze des Erstrebenswerten nicht geben, gäbe es auch das Erstrebenswerte nicht. Es kann nicht Gut geben ohne Böse, da sich gerade das Gute über das Böse definiert, das Schöne über das Hässliche und umgekehrt. Wüsste man nicht was Unglück bedeutet, wüsste man niemals ob man Glücklich ist. Mann und Frau sind bei den Tzuisten eine perfekte Ergänzung. Aus ihnen entsteht neues Leben. Auch sie definieren sich über den jeweils anderen, der Mann über die Frau und die Frau über den Mann. In einer Beziehung sehen sie den Ausgleich, das Zurückgeben. Die Spiegelung der Seele im jeweils Anderen.
Verfolgung
Die Tzuisten wurden in der Ära der Schlange verfolgt und fast gänzlich ausgelöscht. Der wahnsinnige Kaiser Langin Pin Manari sah seine Herrschaft durch die Philosophie Bedroht. Doch gerade dieses Streben, die Philosophie zu vernichten, machte sie umso anziehender für neue Anhänger.